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Tipps Ihrer Feuerwehr

Verhalten vor, während und nach Unwettersituationen

"Das Wetter spielt verrückt" Immer wieder liest und sieht man in den Medien über verheerende Unwetterkatastrophen in Deutschland. Man ist erschüttert und bemitleidet die Menschen, die von diesen Geschehen betroffen sind, aber meist ist es ja weit weg von uns. Aber am 13. Januar 2004 haben wir im Murgtal auch mal wieder erfahren dürfen, dass es nicht nur die Anderen trifft. Schon am 12. Januar zogen kurze aber heftige Sturmböe über unsere Stadt hinweg. Es hörte nicht auf zu regnen und am 13. Januar in den Abendstunden trat dann die Murg über ihre Ufer und überschwemmte die Igelbachstraße, Bleichstraße, Hördener Straße bis zur Fa. Schoeller & Hoesch teilweise bis zu einem Meter. Im Gernsbacher Straßentunnel standen die Wassermassen bei 2,40 m. Bei der Feuerwehr gingen in kürzester Zeit ca. 30 Nothilfeersuchen ein. Die Feuerwehr Gernsbach koordinierte mit einem Einsatzstab den Ablauf der Maßnahmen.

Bei diesem Hochwasserereignis handelte es sich um ein sogenanntes 20jähriges Hochwasser. Meteorologen sagen voraus, dass die Unwetterhäufigkeit (Sturm und Starkregen), auch im Murgtal, in den kommenden Jahren zunehmen wird. Ihre Feuerwehr Gernsbach hat eine entsprechende Ausrüstung und die notwendige "Man-Power" um Ihnen in diesen Situationen beizustehen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, trotz dieser Ausstattung und der "Man-Power, sind solche Naturereignisse in diesem Ausmaß nicht zu beherrschen. Von unsere Seite können wir nur versuchen die Schäden so gering wie möglich zu halten und das Ereignis, nach Prioritätenstufen gegliedert, abzuarbeiten.

Jedoch auch Sie können einiges dazu tun um unsere Maßnahmen zu unterstützen. Im Folgenden wollen wir Ihnen eine kleine Hilfestellung geben, was auch Sie dazu beitragen können, die Schäden zu minimieren.

 

 

Vorbeugung

  • Das ganze Jahr über Ablaufrinnen, Sickerschächte u. Ä. sauberhalten, damit auch größere Wassermengen jederzeit ablaufen können.
  • Keinen Dreck oder Schnee in die Gullys auf der Straße kippen. Der Senkkasten füllt sich sonst und lässt größere Wassermengen nicht mehr schnell genug abfließen.
  • Sickerschächte und Gullys auf Ihrem Grundstück müssen leicht zu öffnen sein. Entsprechend lange Haken sollten vorgehalten werden.
  • Gebäudeteile (Verkleidungen, Dachziegel u. Ä.) die von einem Sturm losgerissen werden können, oder die Regen oder Wind in das Gebäude eindringen lassen, immer sofort reparieren oder sichern.
  • Für mindestens drei Tage Getränke und haltbare Nahrungsmittel, zu deren Zubereitung keine Energie erforderlich ist, in der Wohnung bereithalten.
  • Regelmäßig über den Wetterbericht der Region in Radio; Fernseh oder Internet informieren.

 

Vor dem Ereignis

  • Autos, Fahrräder, Spielgeräte, Mülltonnen u. Ä. sturm- und hochwassersicher unterstellen.
  • Eventuell vorhandene Verbindungen zum öffentlichen Abwassernetz schließen.
    Taschenlampen oder Kerzen bereithalten, da im Unwetterfall häufig die Stromversorgung unterbrochen ist.
  • Im Winter warme Decken bereithalten, um einen Ausfall der Heizung überbrücken zu können.
  • Gummistiefel und Wetterkleidung bereithalten.
  • Ausreichend Vorrat an Sandsäcken oder vorgefertigten Brettern für das Abdichten von Wandöffnungen bereithalten.
  • Die nicht notwendigen Elektrogeräte aus den Steckdosen ziehen.
  • Ein Informationsgerät (Radio, Fernseh oder Internet) einschalten, um auf genauere Informationen für die Region zu warten.
  • Weitere nicht notwendige Antennenstecker von Satellitenanlage, Fernsehgerät und Stereoanlage ziehen. Es reicht zur Information über die Situation ein Gerät.
  • Werden Schraubsicherungen im Sicherungskasten verwenden, Ersatzsicherungen bereithalten.

 

Während und nach dem Ereignis

  • Während eines Naturereignisses Kontrollgänge im gesamten Haus durchführen. Entstandene Schäden sofort mit Eigenmitteln versuchen zu beheben.
  • Nicht vor das Haus gehen.
  • Bei Sturm niemals in Waldgebiete gehen, es besteht Lebensgefahr durch umstürzende Bäume. Sollten Sie im Wald sein, diesen sofort und auf dem kürzesten Weg verlassen.
  • Absperrungen durch die Gemeinde beachten.
  • Bei Rettungsversuchen sich selbst genügend sichern.
  • Mit dem Auto überflutete und teilüberflutetet Straßen meiden, auch wenn noch keine Absperrung erfolgt ist.
  • Helfen Sie sich so weit es geht selbst. Die Feuerwehr kann niemals gleichzeitig an einer Vielzahl von Schadensstellen helfen. Es werden Prioritäten gesetzt und lebensnotwendige Einsätze zuerst abgewickelt.
  • Die Feuerwehr, den Rettungsdienst und die Polizei nur in wirklich dringenden Fällen anrufen (Unfall, Feuer, Gefahr durch überflutete Elektroanlagen, ausströmendes Gas, umgestürzte Heizöltanks im Keller u.ä.), sonst werden lebenswichtige Nothilfeersuchen blockiert! Der umgestürzte Baum auf einer Freifläche, hinter dem Haus oder einem Garten, durch den sonst nichts beschädigt wurde ist keine Gefahr mehr. Er kann auch noch Tage später beseitigt werden.
  • Entspannung der Lage abwarten (z.B. aus einem Keller Wasser heraus zu pumpen, während noch Wasser von außen nachströmt, macht keinen Sinn).

 

Wir hoffen dass Ihnen diese Tipps in einer eventuellen Gefahrensituation weiterhelfen.
Ihre Feuerwehr Gernsbach