Am 13. Januar wurde die Fernmeldegruppe Gernsbach um 17:29 Uhr von der Feuerwehrleitstelle Rastatt zu Hochwasser - Voralarm alarmiert. Im Laufe der folgenden 45 Minuten musste die Fernmeldegruppe Vollalarm für alle Abteilungen der Feuerwehr Gernsbach auslösen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich folgende Lage dar:

Durch die lang anhaltenden Regenfälle trat die Murg an mehreren Stellen über die Ufer und überschwemmte Teile des Kernstadtbereiches und des Stadtteiles Obertsrot. In den Bereichen Schoeller & Hoesch - Brücke, Bahnhof Gernsbach, Bleichstraße, Stadtbrücke, Igelbachstraße, Schloßstraße in Gernsbach sowie Obertsroter Straße und Dorfstraße in Obertsrot war nach kurzer Zeit kein Durchkommen mehr für PKW. An einigen Stellen mussten Personen ihre Autos stehen lassen und zu Fuß flüchten.

Im Stadtteil Hilpertsau kam es im Bereich des Friedhofes zu Überschwemmungen.

In den Stadtteilen Lautenbach und Reichental traten die Lautenbach bzw. der Reichenbach über die Ufer und drohte Teilgebiete zu überfluten.

Zu den Überschwemmungen kam es im Laufe der Nacht noch zu 11 Einsatzstellen in Gernsbach, Hilpertsau und Obertsrot bei denen Keller von Gebäude mit Wasser vollgelaufen waren (11). Auch ein Lagerkeller in einer Getränkehandlung in Gernsbach musste gesichert und ausgepumpt werden.

Im Stadtteil Staufenberg kam es zu einem undichten Dach in Folge starker Windböen, in Hilpertsau zu einem Erdrutsch und in Obertsrot wurde zu nächtlicher Stunde auch das Schwimmbad überflutet.

Der spektakulärste Einsatz war eine männliche Person die in suizidaler Absicht vor den Augen seiner Ehefrau und der Feuerwehr bei der Stadtbrücke in die Murg sprang. Nach kurzer Zeit verließ der Lebensmüde mit eigener Kraft die Murg im Bereich der Bleichstraße, wollte aber darauf hin gleich wieder ins Wasser springen. Dieses jedoch konnte durch das beherzte Eingreifen eines Passanten und eines Feuerwehrangehörigen verhindert werden. Die Ehefrau lief davon und es wurde eine Suchaktion gestartet. Die Frau konnte in ihrer Wohnung aufgefunden werden.

Die Feuerwehr versuchte mit ihren zur Verfügung stehenden Mitteln Gebäude und Anlagen entlang der überfließenden Murg zu sichern. Beim Tunnel Gernsbach gelang dies leider nicht und der Tunnel lief mit Wasser voll. Ca. 2,40m hoch stand das Wasser im Tunnel Gernsbach. Die vollgelaufenen Keller wurden leergepumpt soweit dies sinnvoll erschien und auch zum Erfolg führte. Überschwemmungsbereiche in den Stadtteilen wurden mit Sandsäcken eingedämmt um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Beim Erdrutsch im Stadtteil Hilpertsau konnte nur schweres Gerät weiterhelfen. Dort war neben der Feuerwehr das THW Rastatt eingesetzt.

In der Feuerwache Gernsbach wurde eine Einsatzleitung eingerichtet. Im DRK - Haus Bachgarten und im städtischen Bauhof wurden je eine Betreuungsstelle für schutzsuchende Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Diese Betreuungsstellen wurden vom DRK Ortsverband Gernsbach betrieben. Der DRK Ortsverband Gernsbach übernahm auch die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Das THW Rastatt war mit einem weiteren Fahrzeug und Mannschaft in Bereitstellung an der Feuerwache Gernsbach. Der städtische Bauhof und die Straßenmeisterei richtete in Absprache mit der Polizei die Straßensperrungen und Umleitungen ein.

Bürgermeister Knittel und Stadtbaumeister Zimmerlin waren vor Ort um sich zu informieren und standen der Einsatzleitung beratend zur Seite.

Eingesetzte Fahrzeuge:
1 KdoW; 1 ELW 1; 1 VRW/VLF; 1 LF 16/12; 1 LF 16/TS; 1 TLF 16/40-2; 2 TLF 8/18; 1 RW 2; 1 DLK 23/12; 2 LF 8; 3 LF 8/6;
5 MTW

Mannschaft:
45 FWA Gernsbach; 26 FWA Hilpertsau; 15 FWA Lautenbach; 30 FWA Obertsrot; 20 FWA Reichental; 20 FWA Staufenberg
= 156 FWA

Ende der Einsatzbereitschaft: 01:49 Uhr

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