Freiwillige Feuerwehr Gernsbach
Waldbrandübung der Gernsbacher Feuerwehr im Höhengebiet von Reichental
am 31. Juli 2004
Waldbrand im Bereich der Lerchensteinhütte, so lautete
das Stichwort mit dem die Leitstelle Rastatt am Samstag den 31.07.2004 um 13:43
Uhr die Abteilungen Reichental, Hilpertsau und Gernsbach alarmierte.
Angenommen war ein Brand infolge Blitzeinschlag der Lerchensteinhütte,
der sich in den angrenzenden Wald ausbreitete. Bei der Entdeckung des Brandes
durch einen Wanderer brannte bereits eine Fläche von ca. 16 bis 20 ha im
Bereich zwischen der Langmartskopfhütte und dem Dürreychweg.
Drei Minuten nach der Alarmierung meldeten die Abteilung Reichental
mit LF 8/6, TLF 8/18 und MTW Ausfahrt zur Einsatzstelle, gefolgt von LF 8/6
und MTW der Abteilung Hilpertsau sowie ELW, TLF 16/40 und TLF 8/18 der Abteilung
Gernsbach. Kurz nach 14:00 Uhr traf das LF 8/6 der Abteilung Reichental an der
Einsatzstelle ein. Auf Grund der ersten Lagemeldung war klar, dass mit den bereits
ausgerückten Kräften die Lage nicht beherrschbar ist. Daraufhin wurde
durch den Einsatzleiter die Vollalarmierung der Feuerwehr Gernsbach mit den
Abteilungen Staufenberg, Obertsrot und Lautenbach veranlasst.
Die weitere Erkundung und die Einsicht in die vorhandenen
Einsatzpläne zeigte das große Problem dieser Übung schnell auf,
die nächste Wasserentnahmestelle ist ca. 3 bis 3,5 km entfernt, Menge ca.
600 bis 800 l/min. Um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen müsste
eine Wasserversorgung über eine Entfernung von ca. 8 km aufgebaut werden.
Da dies innerhalb kurzer Zeit nicht machbar ist wurde über die Werkfeuerwehr
DaimlerChrysler Gaggenau ein Tankfahrzeug mit 32 000 Liter Wasser (maximal 40
000 Liter) angefordert. Hierbei handelt es sich um eine Sattelzugmaschine mit
Aufleger wie er üblicherweise zum Transport von Flüssigkeiten verwendet
wird, jedoch mit größerem Ladevolumen. Das Fahrzeug wird normalerweise
im LKW-Versuch in Gaggenau zu Fahrversuchen eingesetzt.
Als Übungsannahme wurden zur weiteren Unterstützung
über die Leitstelle Rastatt alle im Umkreis verfügbaren TLF 24/50
und Hubschrauber mit Außenlastbehältern angefordert. Im nächsten
Schritt wurde die Alarmierung der umliegenden Feuerwehren Loffenau, Bad Herrenalb,
Dobel und Bad Wildbad veranlasst. Nach kurzer Zeit erfolgte die Rückmeldung
durch die Leitstelle, innerhalb einer Stunde stehen die TLF 24/50 der Feuerwehren
Gaggenau, Rastatt, Baden-Baden und Calw zur Verfügung, die Verfügbarkeit
der Hubschrauber dauert ca. vier bis sechs Stunden.
Das Ziel der Übung war nicht die eigentliche Brandbekämpfung
zu üben, sondern die Möglichkeiten einer Wasserversorgung zu testen,
in einem Gelände in dem es Löschwasser nicht in ausreichender Menge
gibt und dieses nur über weite Wege herangeführt werden kann. Mit
einem Kreisverkehr der Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr Gernsbach versorgt
aus dem Tankfahrzeug der Firma DaimlerChrysler konnte eine permanente Wasserversorgung
an der Einsatzstelle sichergestellt werden.
Im weiteren Verlauf wäre dann ein weiterer Kreisverkehr
mit den TLF 24/50 zur Befüllung des Tankzugs aufgebaut worden. Die Versorgung
dieser Fahrzeuge hätten die Feuerwehren Dobel, Bad Herrenalb und Bad Wildbad
übernommen.
Die aufgetretenen Probleme und Schwierigkeiten werden nun
in einer Übungsbesprechung aufgearbeitet und die gewonnenen Erkenntnisse
in die zukünftige Einsatzvorbereitung einfließen.
Verfasser: Jürgen Knapp (Abteilungskommandant
Abt.Reichental)
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